Der Wahlkreis Ganze im Kilifi County
Die Herausforderungen in Ganze
Der Klimawandel ist deutlich spür- und sichtbar. Die Region leidet oft an Dürreperioden aber es regnet auch zu Zeiten, die nicht geplant waren und zwar in einer nie dagewesenen Heftigkeit. Obwohl der Boden fruchtbar ist, fehlen die Bewässerungssysteme und Wasseraufbewahrungssysteme um eine nachhaltige Landwirtschaft zu ermöglichen.
Die Menschen wohnen in kleinen Siedlungen, meistens in selbst gebauten Lehmhütten und kochen mit Brennholz oder Holzkohle. In Ganze gibt es keine einzige Stadt. Die erste geteerte Strasse wurde entlang der Grenze von Ganze in 2015 von Peter Shehe gebaut und eingeweiht.
Der Wahlkreis Ganze erstreckt sich über 3‘200 km2 (etwa vergleichbar mit dem Kanton Wadt oder St. Gallen). Die Bevölkerung ist auf vier Gemeinden, sogenannte Wards, aufgeteilt. Die Bewohner gehören dem Stamm der Mijikenda an. Die Mijikendas setzen sich aus 9 verschiedenen Stämmen zusammen.
Es leben ungefähr 150’000 Menschen in Ganze.
Entstehung von Pro Ganze
Peter Safari Shehe ist aus Kenia und hat über 20 Jahre in der Schweiz gelebt. Als er sich entschieden hat, seinem Volk etwas Gutes zu tun bewarb er sich als Member of Parliament und wurde 2013 in die Regierung gewählt. Im 2. Wahlgang 2017 war die Korruption gross und er konnte die Wiederwahl nicht gewinnen. Trotzdem setzt er sich vor Ort für Pro Ganze ein. Das Hilfswerk wurde von seiner Lebenspartnerin Barbara Fuhrer 2012 gegründet. Peter Shehe lebt die meiste Zeit vor Ort und Barbara Fuhrer pendelt zwischen der Schweiz und Kenia. Die aktiven Mitglieder von Pro Ganze reisen regelmässig vor Ort und überzeugen sich dort persönlich von den Fortschritten der Projekte. Am 9. August 2022 ist Peter Shehe als "Member of County Assembly (MCA)" für die Region Jaribuni im Kilifi County gewählt worden und wird so für die Gegend viel Veränderung bringen können. Zusammen mit Pro Ganze und der Politik wird sehr viel möglich sein.
Community Centre, Marere in Jaribuni
Marere ist der Heimatort von Peter Shehe. Er hat noch vor seiner Wahl mit dem Bau eines Gemeinschaftszentrums für die Bevölkerung begonnen, da es in der Gegend kaum Möglichkeiten für grössere Treffen gibt. In der Zwischenzeit ist es bereits zu einem Ort der Begegnung geworden. Verschiedene Interessensgemeinschaften treffen sich hier wöchentlich und Pro Ganze führt regelmässig Schulungen und Anlässe durch. Das Marere College wurde für diesen Standort registriert und ist zu einem Ausbildungsort für verschiedene Berufe geworden. Der Beginn ist in den Berufen Nähen/Schneidern, Computer, Elektriker und Mechaniker gemacht.